Das N-Aufnahmevermögen einer Zwischenfrucht hängt vor allem vom Aussaatzeitpunkt, der Wasserversorgung und der Vegetationsdauer ab. Damit der aufgenommene Stickstoff über den Winter für die Folgekultur konserviert werden kann, sollte die Zwischenfrucht möglichst spät oder vorzugsweise erst im Folgejahr eingearbeitet werden. Wenn es sich um eine ökologische Vorrangfläche (Greening) handelt, ist eine Einarbeitung nach dem 15.02. möglich. Auf Antrag beim zuständigen Landwirtschaftsamt darf die Zwischenfrucht im Hessischen Ried ggf. bereits nach dem 15.01. eingearbeitet werden.
Aus Grundwasserschutzsicht sollte vor einer Sommerung standardmäßig eine Zwischenfrucht angebaut werden.
 
Ergebnisse aus Ernteschnitten der WRRL-Beratung vom Herbst 2017 zeigten eine N-Aufnahme von bis zu 110 kg N/ha einer Senfreinsaat. Bei den untersuchten Zwischenfruchtgemengen Ackerfit Rübe (KWS) und TG-11 Streufix (Freudenberger Feldsaaten) konnte eine N-Aufnahme von 60 kg N/ha bzw. 82 kg N/ha gemessen werden.

N-Aufnahme von Zwischenfrüchten

Zwischenfrucht

Aussaat

Datum Ernteschnitt

N-Aufnahme [kg N/ha]

Senf (Reinsaat)

Anfang Juli

20.09.

110

KWS Ackerfit Rübe

Ende August

01.11.

60

Freudenberger Streufix

Ende August

01.11.

82


Neben der Stickstoffkonservierung bieten Zwischenfrüchte eine Vielzahl von weiteren Vorteilen. Unter anderem verbessern sie die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und eine Schattengare, unterdrücken Unkräuter, können gebundene Nährstoffe aufschließen und schützen vor Erosion. Darüber hinaus können sie als wertvolle Nahrungsquelle für Insekten wie zum Beispiel Bienen dienen.
 
Nicht jede Zwischenfrucht ist für jede Kulturfolge geeignet. Sollten Sie zum Beispiel Kreuzblütler wie Raps in Ihrer Fruchtfolge haben, empfiehlt es sich aus phytosanitären Gründen auf Kreuzblütler wie z.B. Senf in der Zwischenfrucht zu verzichten. Zusätzlich sollte die Zwischenfrucht an die vorhandene Aussaattechnik angepasst werden.

Zwischenfruchtbestand im Juli 2019

   Fahrgassenbegrünung mit Phacelia im Gemüsebau

Zwischenfrüchte im Gemüsebau

Im Gemüsebau gestaltet es sich teilweise in Folge der intensiven Flächennutzung und einer engen Fruchtfolge als schwierig eine Zwischenfrucht zu etablieren. Eine Möglichkeit kann es daher sein eine Zwischenfrucht z.B. in den Fahrgassen auszusäen. Neben der Konservierung von Stickstoff bietet eine Gassenbegrünung zusätzlich den Vorteil einer besseren Befahrbarkeit der Fläche, z.B. für die Ernte bei feuchter Witterung. Die Zwischenfrucht sollte im Falle einer Gassenbegrünung möglichst einen nicht zu hoch wachsenden, bodendeckenden und unkrautunterdrückenden Bestand bilden. Verschiedene Saatguthersteller bieten hierfür speziell auf den Gemüsebau abgestimmte Mischungen an. Einige Mischungen sollen dabei gezielt Nützlinge fördern. In jedem Fall sollten phytosanitäre Aspekte Beachtung finden. Befinden sich beispielsweise Kohlarten oder Leguminosen in der Fruchtfolge, sollten weitestgehend keine Kreuzblütler bzw. Leguminosen in der Zwischenfrucht vorhanden sein.

 

Gerne unterstützen wir Sie dabei eine passende Zwischenfrucht für Ihren Betrieb zu finden.