Hier finden Sie die aktuellen Nmin-Werte der WRRL-Frühjahrsbeprobung im Hessischen Ried.
Diese werden regelmäßig aktualisiert und ergänzt.

Falls es für Ihre Kulturfolge noch keine Referenzwerte gibt, können vorerst auch die Orientierungswerte aus der WRRL-Beratung verwendet werden, diese müssen jedoch korrigiert werden, sobald Referenzwerte für die Kulturfolge verfügbar sind.

Nmin-Referenzwerte [kg N/ha] nach Kulturfolge für die Düngebedarfsermittlung:

Nmin-Orientierungswerte [kg N/ha] nach Erntefrucht 2023:


Die Orientierungswerte beziehen sich auf die jeweilige Vorkultur. 

In den Tabellen sind die Mediane für die Bodenschichten angegeben.

 

Für Fragen steht Ihnen das Team der WRRL-Beratung gerne zur Verfügung.

Die Herbst-Nmin-Beprobung im Hessischen Ried fand vom 18.10. bis 04.12.2023 in einer Bodentiefe von 0-90 cm auf insgesamt 500 Flächen statt. Im folgenden Diagramm sind die Herbst-Nmin-Werte [kg N/ha] als Mediane in Abhängigkeit der Erntefrucht 2023 bzw. Kulturgruppe unterteilt nach den drei Bodenschichten dargestellt.

Abbildung 1: Dargestellt sind die Mediane der Herbst-Nmin-Werte [kg N/ha] in den Bodenschichten 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm im Hessischen Ried in Abhängigkeit der Erntefrucht 2023.

Wintergerste: Winterfutter- und -braugerste; Sonstige Getreide: Winterhafer, Sommerweizen, Winterdinkel, Mais: Silomais, Mais; Gemüse: Möhren, Salat, Feldsalat, Porree, Rote Beete, Kohl, Kürbis, Sellerie, Erbse; Heil- und Gewürzpflanzen: Salbei, Körnerfenchel, Löwenzahn; Energiepflanzen: GPS-Winterroggen, Riesenweizengras, Hirse, Sudangras; Stilllegung: Brache, Stilllegung; Sonstige: Mähweide, Ackergras, Weidelgras, Zuckermais, Erdbeeren, keine Angabe

Zwischen den unterschiedlichen Kulturen konnten zum Teil deutliche Unterschiede in den Nmin-Gehalten festgestellt werden. Wintergerste zeigt erwartungsgemäß einen geringeren Herbst-Nmin-Wert (54 kg N/ha), da die N-Düngung im Vergleich zum Weizen in der Regel niedriger ausfällt und in den meisten Fällen keine Ährengabe erfolgt. Wie bereits häufig in den vergangenen Jahren konnten kulturartbedingt nach Buschbohnen, Kartoffeln und Zwiebeln (168 kg N/ha, 88 kg N/ha und 89 kg N/ha) erhöhte Herbst-Nmin-Werte festgestellt werden. Zum einen bleiben verhältnismäßig viele Erntereste auf der Fläche zurück. Darüber hinaus führen bei Kartoffeln und Zwiebeln die lockere und feinkrümmelige Bodenstruktur und der Anbau in Dämmen (Kartoffeln) zu optimalen N-Mineralisationsbedingungen. Die Rodung und die damit verbundene starke Bodenbewegung trägt zusätzlich zu einem N-Mineralisationsgeschehen bei. Rollrasen und Zuckerrüben hinterlassen aufgrund der langen Standzeit mit folglich langer Nährstoffaufnahme dagegen verhältnismäßig wenig Nitrat im Boden zurück (29 kg N/ha und 47 kg N/ha). Für einige Kulturen bzw. Kulturgruppen war der Beprobungsumfang relativ gering. Die Mediane für diese Kulturen sind daher nur bedingt aussagekräftig. Dennoch kann ggf. eine Tendenz für die jeweilige Kultur erkannt werden.

Die Spannweiten der Nmin-Gehalte sind bei den meisten Kulturen recht hoch und sind als Minima und Maxima auf der Grafik abzulesen. Dies kann unter anderem auf schlagspezifische Ursachen und unterschiedliches Nacherntemanagement zurückgeführt werden.

In den Monaten Juli bis Oktober 2023 lag die Niederschlagsmenge deutlich über dem langjährigen Mittel. In nässeren Jahren werden tendenziell niedrigere Nmin-Gehalte ermittelt, da der Nmin für die Pflanzen verfügbarer ist als bei Trockenheit und in der Regel die Erträge und folglich die Nährstoffentzüge größer sind. Zusätzlich konnte insbesondere auf sandigen Standorten bereits eine N-Verlagerung in tiefere Bodenschichten festgestellt werden.

Aus Sicht des Grundwasserschutzes ist zu Vegetationsende ein Nmin-Wert im Boden von unter 40 kg N/ha (Orientierungswert Grundwasserschutz) anzustreben. Der Herbst-Nmin über alle Kulturen hinweg belief sich in diesem Jahr auf 60 kg N/ha und ist damit um 12 kg weniger als im Vorjahr (2022: 72 kg N/ ha). Insgesamt ist weiterhin eine abnehmende Tendenz in den Nmin-Gehalten erkennbar.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, dass wir viele von Ihnen zu unserer WRRL-Jahresabschlussveranstaltung (Arbeitskreis) am 5. Dezember 2023 begrüßen konnten. Wir danken Ihnen für den regen Austausch und die anschließende Diskussion.

Die Präsentation der WRRL-Beratung steht Ihnen nun zur Verfügung.

Ihr WRRL-Beraterteam vom WBL Hessen

Die diesjährige Nachernte-Nmin-Beprobung auf Wintergetreideflächen im Hessischen Ried erfolgte im Zeitraum vom 11.08. bis 18.08.2023. Insgesamt wurden über das ganze Beratungsgebiet verteilt 14 Flächen nach Getreide in 0-90 cm Bodentiefe auf Nmin beprobt. In der Regel erfolgten auf den Flächen vor der Probenahme ein bis zwei flache Bodenbearbeitungsgänge mit Scheibenegge und/oder Grubber. Drei Flächen wurden vor der Probenahme mit Mist bzw. Ernteresten organisch gedüngt. Eine Beeinflussung des Nmin-Werts durch die ausgebrachte Organik ist zumindest bei zwei Flächen unwahrscheinlich, da die Ausbringung unmittelbar vor der Probenahme erfolgte und sich die gemessenen Nmin-Werte im erwarteten Bereich bewegten.

In Abbildung 1 sind die Nachernte-Nmin-Werte als Mediane unterteilt nach den Bodenschichten 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm dargestellt. Die Anzahl der beprobten Flächen befindet sich in den Säulen. Der Nachernte-Nmin-Median der 14 beprobten Getreideflächen liegt bei 44 kg N/ha in 0-90 cm Bodentiefe. Bei Betrachtung der verschiedenen Getreidearten lässt sich feststellen, dass nach Wintergerste mit 39 kg N/ha ein deutlich niedriger Nmin-Wert ermittelt wurde als nach Winterweizen mit 51 kg N/ha. Der Unterschied in den Nmin-Gehalten ist kulturartbedingt und konnte auch schon bei Nachernte-Nmin-Messungen in den vergangenen Jahren beobachtet werden (vgl. Abbildung 3). Die N-Düngung zu Wintergerste fällt in der Regel niedriger aus als zu Winterweizen. Dies senkt das Risiko, dass nach der Ernte größere Mengen an Stickstoff im Boden verbleiben. Zudem erfolgt die N-Düngung zu Gerste zumeist in einer oder zwei Gaben. Bei Winterweizen wird teilweise zur Absicherung des Proteingehalts eine dritte N-Gabe (Ährengabe) durchgeführt. Häufig kann diese trockenheitsbedingt nicht mehr gänzlich von der Kultur aufgenommen und in Ertrag und Protein umgewandelt werden. Hinzukommend wird Wintergerste im Vergleich zu Winterweizen tendenziell auf leichteren Standorten mit niedrigerem Mineralisationspotenzial angebaut. Es ist daher im Erntezeitraum und nachfolgend von einer geringeren N-Nachlieferung mit folglich niedrigeren Nmin-Gehalten im Boden auszugehen.

 

Der Großteil des Stickstoffs befindet sich aktuell in den beiden oberen Bodenschichten und kann somit von einer folgenden Winterung oder Zwischenfrucht aufgenommen werden. Jedoch befindet sich der höchste Nmin-Gehalt in der Bodenschicht 30-60 cm. Dies könnte aufgrund der ausgiebigen Niederschläge im August auf eine beginnende Stickstoffverlagerung aus dem Oberboden hindeuten.

Abbildung 1: Nachernte-Nmin-Werte 2023 unterteilt nach den Bodenschichten. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.

 

Bei der Nachernte-Nmin-Beprobung konnten große Spannweiten in den Nmin-Gehalten ermittelt werden (Abbildung 2). Der niedrigste Nmin-Wert wurde mit 24 kg N/ha nach Winterweizen und der höchste Nmin-Wert mit 102 kg N/ha ebenso nach Winterweizen gemessen. Anhand dieser beiden Messwerte kann anschaulich der Einfluss des Ernteertrags und der Bodenart auf den Nmin-Wert im Boden demonstriert werden. Auf der Weizenfläche mit dem niedrigsten Nmin-Gehalt wurde eine sehr gute Ernte mit 88 dt/ha und hohem Proteingehalt eingefahren. Zudem erfolgte kurz nach der Ährengabe eine ausreichende Bewässerung der Fläche. Die N-Düngung konnte so optimal von der Kultur aufgenommen und in Ertrag und Qualität umgewandelt werden. Bei der Fläche mit einem sehr hohen Nmin-Gehalt handelt es sich um eine anmoorige Fläche mit hohem Mineralisationspotenzial. Obwohl für die N-Düngung das hohe Nachlieferungspotenzial der Fläche berücksichtigt und lediglich eine geringe Stickstoffmenge ausgebracht wurde, konnte mit 102 kg N/ha ein sehr hoher Nmin-Gehalt festgestellt werden. Auf der Fläche wurde eine Zwischenfrucht gesät. Es ist daher wahrscheinlich, dass ein Großteil des Stickstoffs aufgrund der aktuell guten Wachstumsbedingungen durch die Zwischenfrucht aufgenommen, für die Folgekultur konserviert und so vor einer Verlagerung in tiefere Schichten geschützt werden kann.

Abbildung 2: Mediane und Spannweiten der Nachernte-Nmin-Beprobung 2023 in 0-90 cm Bodentiefe. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.

 

 

In Abbildung 3 werden die Nachernte-Nmin-Ergebnisse der Kulturen Wintergerste und Winterweizen ab 2019 dargestellt. Tendenziell lässt sich bis 2023 ein Anstieg in den Nachernte-Nmin-Gehalten beobachten. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass es sich dabei um wechselnde Flächen handelt. Aufgrund des relativ geringen Probenumfangs besitzt die Auswahl der Flächen einen relativ großen Einflussfaktor auf den durchschnittlichen Nachernte-Nmin-Gehalt im Boden. Es lässt sich daher nur eine Tendenz ableiten. Darüber hinaus muss darauf hingewiesen werden, dass in 2023 die Beprobung zwei bis drei Wochen später als in den Vorjahren durchgeführt wurde und somit auf den Flächen bereits ein bis zwei Bodenbearbeitungsgänge erfolgten. Es kann daher vermutet werden, dass der Nmin-Gehalt im Boden unmittelbar nach der Ernte etwas niedriger gewesen wäre.

Abbildung 3: Mediane der Nachernte-Nmin-Beprobung in 0-90 cm der Jahre 2019 bis 2023 nach den Kulturen Wintergerste und Winterweizen. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.

 

Beratungsempfehlung Herbst-Düngung:

 

In den „Roten Gebieten“ (Großteil des Beratungsgebiets) ist eine Herbstdüngung in der Regel nicht erlaubt. Ausnahmen bestehen für Festmist von Huf- und Klauentiere, für Winterraps (Nachweis mit Bodenprobe in 0-60 cm unter 45 kg N/ha) und für Zwischenfrüchte zur Futternutzung. Durch die Nachernte-Nmin-Untersuchung 2023 konnte gezeigt werden, dass für einen erfolgreichen Zwischenfrucht- und Rapsanbau in den meisten Fällen genügend Stickstoff im Boden vorhanden ist, zumal zusätzlich bis in den späten Herbst mit einer N-Nachlieferung aus dem Boden zu rechnen ist. Auch in den „nicht roten Gebieten“ ist daher häufig eine Düngung zur Zwischenfrucht, Raps und Wintergerste nicht erforderlich und würde das Risiko einer Stickstoffverlagerung in tiefere Bodenschichten unnötig erhöhen.

 

Gerne können Sie uns kontaktieren wenn Sie noch Fragen rund um das Thema Herbstdüngung haben.

Die Frühjahres-Nmin-Beprobung 2023 im Hessischen Ried fand in einer Bodentiefe von 0-90 cm auf insgesamt 513 Flächen statt. Diese erfolgte im Zeitraum vom 17.01. bis 30.06.2023. In folgender Grafik sind die Frühjahr-Nmin-Werte nach Haupterntefrüchten bzw. Kulturgruppen in 0-90 cm Bodentiefe dargestellt:
Abbildung 1: Mediane der Frühjahrs-Nmin-Gehalte [kg N/ha] der drei beprobten Bodenschichten im gesamten Hessischen Ried nach den Erntefrüchten 2022.

Die Frühjahrs-Nmin-Gehalte 2023 in der Grafik beziehen sich auf die Erntefrucht 2022, also auf die Vorkultur. Der diesjährige durchschnittliche Frühjahrs-Nmin-Wert von allen 513 beprobten Flächen lag bei 49 kg N/ha und war damit ganz ähnlich mit dem durchschnittlichen Frühjahrs-Nmin-Wert aus 2022 (49 kg N/ha).

Allgemein können unterschiedliche Bedingungen wie zum Beispiel, variierende Niederschlagsmengen, Bodenbearbeitung, die Bodenart, die Vorkultur und Zwischenfrucht die Nmin-Gehalte im Boden beeinflussen.

Im Vergleich zur Herbst-Nmin-Messung 2022 konnte bis zum Frühjahr 2023 eine Abnahme des Nmin-Gehalts von knapp 19 kg N/ha festgestellt werden. Die Abnahme in den Nmin-Gehalten kann unter anderem auf die Stickstoffaufnahme einer Winterung oder Zwischenfrucht resultieren. Möglicherweise wurde auch ein Teil des Stickstoffs aufgrund der Niederschläge in den Herbst- und Wintermonaten in tiefere Bodenschichten verlagert.

Die höchsten Frühjahrs-Nmin-Gehalte wurden nach den Kulturen Spargel (94 kg N/ha), Zwiebeln (75 kg N/ha), gefolgt von Erbsen (69 kg N/ha) gemessen. Kulturartbedingt können nach diesen Kulturen häufig erhöhte Nmin-Werte festgestellt werden. Beispielsweise werden bei einer Spargelneuanlage oft organische Dünger wie Kompost eingesetzt. In Kombination mit dem Anbau in Dämmen führt dies zu einem erhöhten N-Mineralisationspotenzial. Bei Kulturen wie Zwiebeln oder Kartoffeln begünstigt die Rodung die Stickstoff-Mineralisation in den oberen Schichten. Gerade nach der Ernte kann ein deutlicher Anstieg in den Nmin-Werten beobachtet werden. Der in den Ernteresten gebundene organische Stickstoff wird durch Mineralisationsprozesse nach und nach freigesetzt. Darüber hinaus werden durch die absterbenden Knöllchenbakterien der Leguminosen zusätzliche Mengen an Stickstoff für die nachfolgende Kultur zur Verfügung gestellt. Die hohen Nmin-Werte könnten sich auf Standorte mit langjähriger organischer Düngung, tiefe Bodenbearbeitung, auf schwere Böden, Erntereste und geringe Niederschläge zurückführen lassen.

Die niedrigsten Frühjahrs-Nmin-Gehalte wurden unter Rollrasen mit 17 kg N/ha, nach Winterroggen mit 22 kg N/ha und Heilpflanzen mit 26 kg N/ha festgestellt. Ein Grund für den niedrigen Nmin-Wert unter Rollrasen ist die vergleichsweise hohe Stickstoffaufnahme über die Wintermonate. Der niedrige Nmin-Wert nach Winterroggen liegt vermutlich daran, dass die Kultur in der Regel relativ moderat gedüngt und oft auf sandigen Böden angebaut wird. Insbesondere auf sandigen Böden kann überschüssiger Stickstoff in den Wintermonaten schnell in tiefere Bodenschichten verlagert werden.
 

Bei der in Alsbach-Hähnlein geplanten Maschinenvorführung zur Ausbringung von Zwischenfrüchten konnten die anwesenden Landwirte den Müthing Coverseeder 280 sowie das von Novag gestellte Gerät T-Force Plus 150 und die Sky EASYDRILL besichtigen. Gemeinsam wurden die Gerät mit Ihren Einstellmöglichkeiten vorgestellt und eingesetzt auf einer Vortags abgeernteten Weizenfläche.

Die Geräte arbeiten mit einem Minimum an Bodenbewegung. Bei dem Mulchsaatgerät wurde das Saatgut auf den Boden abgelegt und mit dem Mulchmaterial von der Güttlerwalze angedrückt. Die beiden Direktsaatgeräte haben das Zwischenfruchtsaatgut direkt in den Boden eingeschlitzt. Das für diesen Zwischenfrucht ausbringungsversuch verwendete Saatgut (DSV TerraLife WarmSeason) wurde in allen Varianten mit einer Saatmenge von 25 kg/ha ausgebracht. Die 3 Varianten werden hinsichtlich der Bewuchsentwicklung verglichen; mit einer Null-Parzelle (Teilfläche ohne Zwischenfruchtbestand) hinsichtlich Bodenleben, N-min Werte, Bodentemperatur und -Wassergehalt verglichen.

Die Ergebnisse werden dann bei einem Feldtag im September besprochen.  
      

2 Direktsaatgeräte sowie ein Mulchsaatgerät  


Der Zwischenfruchtanbau ist nach wie vor ein wichtiges Element für eine grundwasserschonende Flächenbewirtschaftung. Zudem machen gesetzliche Vorgaben den Zwischenfruchtanbau teilweise erforderlich. Allerdings erwies sich in den letzten Jahren die Aussaat sowie die Etablierung von Zwischenfrüchten, bedingt durch ausgeprägte Trockenphasen, als schwierig. Häufig liefen die Zwischenfrüchte nicht auf oder vertrockneten kurz nach der Keimung. Der Erfolg des Zwischenfruchtanbaus hängt maßgeblich von der Witterung und von der Bodenfeuchte zum Auflaufen der Zwischenfrucht ab. Jedoch lassen sich die Erfolgschancen auch unter trockenen Bedingungen durch die Wahl des richtigen Aussaatzeitpunktes und der geeigneten Aussaattechnik deutlich erhöhen. Eine interessante Option stellt die (bodenwassersparende) Direktsaat unmittelbar nach dem Getreidedrusch dar.

 

Bei einer Maschinenvorführung in Alsbach-Hähnlein möchte der WBL Hessen Ihnen zunächst Ansätze vorstellen, die auch unter trockenen Bedingungen zu einem erfolgreichen Zwischenfruchtanbau beitragen können. Bei dieser Veranstaltung werden die unten aufgeführten Direkt-/Mulchsaatgeräte bei der Aussaat zu beobachten sein. Da der genaue Zeitpunkt für den Getreidedrusch (voraussichtlich ab Anfang Juli) und der anschließenden Aussaat der Zwischenfrucht erst relativ kurzfristig terminiert werden kann, werden wir Sie 1-2 Tage vorher per Email über den Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung informieren. Überprüfen Sie daher regelmäßig Ihr Emailpostfach.

Bei einem Feldtag Ende September werden wir mit Ihnen dann die vollentwickelten Zwischenfruchtbestände bewerten und gewonnene Erkenntnisse präsentieren.

 

 

Folgende Maschinen werden im Einsatz sein:

 

  • Sky EASYDRILL 3000 HD FERTISEM

 

  • Novag T-ForcePlus 150

 

  • Müthing Coverseeder 280

 

 

Anfahrt zum Feldtag „Direktsaat nach der Ernte mit Zwischenfrüchten“ in Alsbach-Hähnlein:

Treffpunkt: Am Schlag; 49.736179, 8.586817

Anfahrt: An d. Quelllache 2, 64665 Alsbach-Hähnlein



Falls Sie Fragen haben oder weitere Infos zur Veranstaltung wünschen,

können Sie sich gerne an Hans-Georg Becker wenden.

Tel: 06155 82 81 653

Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Für Getränke ist gesorgt.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme mit interessanten Gesprächen.

Anhänge:
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Hier finden Sie die aktuellen Nmin-Werte der WRRL-Frühjahrsbeprobung im Hessischen Ried.
Diese werden regelmäßig aktualisiert und ergänzt.

Falls es für Ihre Kulturfolge noch keine Referenzwerte gibt, können vorerst auch die Orientierungswerte aus der WRRL-Beratung verwendet werden, diese müssen jedoch korrigiert werden, sobald Referenzwerte für die Kulturfolge verfügbar sind.

Nmin-Referenzwerte nach Kulturfolge für die Düngebedarfsermittlung:
Stand 22.05.2023


Nmin-Orientierungswerte nach Erntefrucht 2022:


Die Orientierungswerte beziehen sich auf die jeweilige Vorkultur. 

In den Tabellen sind die Mediane für die Bodenschichten angegeben.

 

Für Fragen steht Ihnen das Team der WRRL-Beratung gerne zur Verfügung.



Die Herbst-Nmin-Beprobung 2022 im Hessischen Ried fand in einer Bodentiefe von 0-90 cm auf insgesamt 508 Flächen statt. In folgender Grafik sind die Herbst-Nmin-Werte nach Haupterntefrüchten bzw. Kulturgruppen in 0-90 cm Bodentiefe dargestellt:


Abbildung 1:
Mediane der Herbst-Nmin-Werte kg N/ha] in den Bodenschichten 0-30 cm, 30-60 cm und 60-90 cm im Hessischen Ried unter den Erntefrüchten 2022. Die Anzahl der ausgewerteten Proben steht in den Balken.

Kategorie „Sommergerste“: Sommergerste, Sommerbraugerste;

Kategorie „Sonstige Getreide“: Sommerhartweizen, Getreide, Triticale;

Kategorie „Mais“: Silomais, Mais;

Kategorie „Luzerne“: Luzerne, Klee-Luzerne-Gemisch;

Kategorie „Grünland“: Dauergrünland, Grünland, Mähweide;

Kategorie „Gemüse“: Gemüse, Möhren, Spinat, Sellerie, Knollensellerie, Lauch, Kohl, Kürbis, Brokkoli, Buschbohnen, Stangenbohnen, Weißkohl;

Kategorie „Küchenkräuter“: Schnittlauch, Petersilie, Dill, Küchenkräuter;

Kategorie „Sonstige“: Heilpflanzen, keine Angaben, Linsen, Zuckermais, Ackerbohnen Grassamenvermehrung, Kleegras, Ackergras, Weidelgras, Riesenweizengras, Sudangras, Sonnenblumen

Zwischen den unterschiedlichen Kulturen bzw. Kulturarten konnten teilweise erhebliche Unterschiede in den Herbst-Nmin-Werten beobachtet werden. Grundsätzlich stellen Zwiebeln, Kartoffeln, Buschbohnen, Leguminosen, (Gemüse) und Raps „Problemkulturen“ dar. In der Kategorie „Gemüse“ ist anzumerken, dass zum Zeitpunkt der Probenahme ggf. bereits eine gedüngte Folgekultur auf der Ackerfläche etabliert war. Die Erntetechnik und/oder die Erntereste können hohe Herbst-Nmin-Werte verursachen.

Nichtsdestotrotz konnten für einige Kulturen relativ hohe Spannweiten der Nmin-Werte ermittelt werden. Die jeweiligen Minima und Maxima der ausgewerteten Bodenproben sind in Abbildung 2 als Spannweiten dargestellt.

Abbildung 2: Mediane und Spannweiten der Herbst-nmin-Werte kg N/ha] in 0-90 cm Bodentiefe im Hessischen Ried unter den Erntefrüchten 2022. Die Anzahlt der ausgewerteten Proben steht in den Balken.

Kategorie „Sommergerste“: Sommergerste, Sommerbraugerste;

Kategorie „Sonstige Getreide“: Sommerhartweizen, Getreide, Triticale;

Kategorie „Mais“: Silomais, Mais;

Kategorie „Luzerne“: Luzerne, Klee-Luzerne-Gemisch;

Kategorie „Grünland“: Dauergrünland, Grünland, Mähweide;

Kategorie „Gemüse“: Gemüse, Möhren, Spinat, Sellerie, Knollensellerie, Lauch, Kohl, Kürbis, Brokkoli, Buschbohnen, Stangenbohnen, Weißkohl;

Kategorie „Küchenkräuter“: Schnittlauch, Petersilie, Dill, Küchenkräuter;

Kategorie „Sonstige“: Heilpflanzen, keine Angaben, Linsen, Zuckermais, Ackerbohnen Grassamenvermehrung, Kleegras, Ackergras, Weidelgras, Riesenweizengras, Sudangras, Sonnenblumen

In „Trockenjahren“ werden tendenziell höhere Nmin-Gehalte ermittelt. Insbesondere in den Monaten des Hauptwachstums der meisten Kulturen lagen die Niederschläge im Jahr 2022 unter dem langjährigen Mittel, sodass Ertragserwartungen häufig nicht erreicht werden konnten. Im September 2022 setzten ergiebige Niederschläge ein, infolgedessen das Mineralisationspotential in den Böden stark zunahm.

Aus Sicht des Grundwasserschutzes ist zu Vegetationsende ein Nmin-Wert im Boden von unter 40 kg N/ha (Orientierungswert Grundwasserschutz) anzustreben. Relativ niedrige Nmin-Werte wurden unter Rollrasen, Grünland und Luzerne sowie nach Erdbeeren, Zuckerrüben und Winterroggen gemessen.

Für einige Kulturen bzw. Kulturgruppen war der Beprobungsumfang (Zahlen in den Säulen) relativ gering. Die Mediane für diese Kulturen sind daher nur bedingt aussagekräftig. Dennoch kann ggf. eine Tendenz für die jeweilige Kultur erkannt werden.

Im Rahmen der WRRL-Herbst-Nmin-Beprobung 2022 wurde auf insgesamt 66 WRRL-Dauerbeobachtungsflächen zusätzlich eine Humus- und C/N-Verhältnis Analyse durchgeführt. Die Kenntnis über den Humusgehalt bzw. über das C/N-Verhältnis kann dabei helfen das Mineralisationsvermögen der Fläche besser einzuschätzen.

„Normale“ Ackerbauflächen haben üblicherweise einen Humusgehalt um 2 %. Je nach Bodenart kann der Humusgehalt darunter (leichter Boden) oder auch darüber (schwerer Boden) liegen. Zudem haben weitere Faktoren wie zum Beispiel die Bewirtschaftungsweise, der Anbau von Zwischenfrüchten und die Düngung (organische Düngung) Einfluss auf den Humusgehalt. Moorige Standorte weisen Humusgehalte von 10 % und darüber auf.

In der folgenden Grafik sind die Messergebnisse unterteilt nach den Bodenarten dargestellt:

Abbildung 1: Mediane und Spannweiten der Humusgehalte unterteilt nach den Bodenarten. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.


Folgende landwirtschaftliche Maßnahmen erhalten und fördern unter anderem den Humusgehalt im Boden:

  • Ausgewogene vielfältige Fruchtfolge, Zwischenfrucht und Untersaat.
  • Ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz durch die Einarbeitung von Pflanzenresten (z.B. Getreidestroh) und organischen Düngern.
  • Dem Standort angepasste Bodenbearbeitung. Intensive Bodenbearbeitung kann den Humusabbau fördern.
  • Bedarfsgerechte Kalkversorgung: Bodenmikroorganismen benötigen einen neutralen pH-Wert, denn saure Böden verringern das bakterielle Bodenleben und folglich die Bodenfruchtbarkeit.

Eine optimale Humusversorgung kann die Wasseraufnahmefähigkeit, das Bodenleben, die Regenwurmdichte und die Bodenfruchtbarkeit verbessern.

Im Humus sind Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) organisch gebunden und werden von Mikroorganismen mineralisiert. Typische landwirtschaftlich genutzte Böden haben ein C/N-Verhältnis von 10:1 bis 12:1. Das C/N-Verhältnis gibt an wieviel Kohlenstoff im Verhältnis zum Stickstoff in der organischen Substanz gebunden ist. Bei einem engen C/N-Verhältnis ist also die organische Substanz relativ stickstoffreich und kann von den Bodenorganismen schnell umgesetzt werden. Ein enges C/N-Verhältnis (9:1 und niedriger) kann daher auf ein erhöhtes N-Mineralisationsvermögen hindeuten.

In der folgenden Grafik sind die Messergebnisse unterteilt nach den Bodenarten dargestellt:

Abbildung 2: Die Mediane bilden den Kohlenstoffanteil (C) im Vergleich zum Stickstoffanteil (N) in der organischen Substanz ab. Die Spannweiten stellen den Abstand zwischen dem kleinsten und größten Messwert dar. Die Zahlen in den Balken entsprechen der Anzahl der beprobten Flächen.

Ein hohes Mineralisationspotenzial sollte bei der Bewirtschaftung der Fläche unbedingt berücksichtig werden. Eine angepasste Düngung der Hauptkultur, eine verhaltene Bodenbearbeitung und der Anbau einer Zwischenfrucht können das Risiko von erhöhten Herbst-Nmin-Gehalten im Boden minimieren.

Über alle beprobten Flächen gemittelt wurden mit einem durchschnittlichen Humusgehalt von 2,3 % und einem durchschnittlichen C/N-Verhältnis von 10:1 im Beratungsgebiet Werte ermittelt, die als typisch für landwirtschaftlich genutzte Böden angesehen werden können. Sandige Böden besitzen tendenziell einen niedrigeren Humusgehalt mit weiterem C/N-Verhältnis und tonige Böden tendenziell einen höheren Humusgehalt mit engerem C/N-Verhältnis.