Die Herbst-Nmin-Beprobung erfolgte im Zeitraum vom 23.10. bis 18.12.2019. In Abbildung 1 sind die Herbst-Nmin-Mediane der einzelnen Kulturen bzw. Kulturgruppen für die Bodentiefe 0-90 cm unterteilt nach den drei Bodenschichten dargestellt.

Insgesamt wurden 541 Herbst-Nmin-Bodenproben für die Auswertung berücksichtigt.

Der durchschnittliche Nmin-Gehalt aller ausgewerteten Proben lag bei 60 kg N/ha in der Bodenschicht 0-90 cm. Im Vergleich zum Herbst 2018 (72 kg N/ha in der Bodentiefe 0-60 cm) konnte somit erfreulicherweise eine deutliche Abnahme des Herbst-Nmin-Gehalts ermittelt werden. Aus Grundwasserschutzsicht ist zu Vegetationsende ein Nmin-Gehalt im Boden von unter 40 kg N/ha anzustreben. Um diesen positiven Trend auch in den kommenden Jahren fortzuführen sind eine angepasste Düngung, der Zwischenfruchtanbau, möglichst wenig Bodenbearbeitung und eine angepasste Fruchtfolge die wichtigsten Instrumente im Betrieb, um möglichst geringe Herbst-Nmin-Gehalte zu erreichen.

Abbildung 1: Mediane der Herbst-Nmin-Gehalte [kg N/ha] der drei beprobten Bodenschichten nach den Erntefrüchten 2019 (Anzahl der Bodenproben in den jeweiligen Säulen);

Kategorie sonstige Wintergetreide: Winterhartweizen, Wintertriticale, Wintergetreide; Kategorie Gemüse: Möhren, Porree, Ruccola, Salate, Sellerie, Spinat, Gemüse (Freiland); Kategorie Leguminosen: Erbsen, Klee-Luzerne-Gemisch, Lupine; Kategorie: Heil- und Gewürzpflanzen: Baldrian, Körnerfenchel, Pfefferminze, Heilpflanzen; Kategorie Sonstige: Ackergras, Blühfläche, Blumen und Zierpflanzen, Grassamenvermehrung, Hafer, Himbeeren, Landsberger Gemenge, Sommerroggen, Stilllegung, Zuckermais

Bei den unterschiedlichen Kulturen bzw. Kulturarten konnten teilweise erhebliche Unterschiede in den Herbst-Nmin-Werten beobachtet werden.

Der höchste durchschnittliche Nmin-Gehalt wurde im Herbst 2019 mit 115 kg N/ha nach Buschbohnen und der niedrigste mit 16 kg N/ha unter Grünland gemessen. Relativ niedrige Nmin-Werte nahe dem Orientierungswert Grundwasserschutz von 40 kg N/ha konnten nach Winterbraugerste, Zuckerrüben, Erdbeeren und nach Küchenkräutern erfasst werden.

Für einige Kulturen bzw. Kulturgruppen war der Beprobungsumfang (Zahlen in den Säulen) relativ gering. Die Mediane für diese Kulturen sind daher nur bedingt aussagekräftig. Dennoch kann ggf. eine Tendenz für die jeweilige Kultur erkannt werden.

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass sich die Nmin-Werte auf die Erntefrüchte 2019 beziehen. Zum Zeitpunkt der Probenahme standen daher teilweise Folgekulturen auf den Flächen, die evtl. bereits im Herbst gedüngt wurden. Insbesondere auf den Gemüsebauflächen standen häufig zum Zeitpunkt der Probenahme gedüngte Folgekulturen.

Der Großteil des gemessenen Stickstoffs befand sich zum Zeitpunkt der Probenahme in den beiden oberen Bodenschichten und kann zumindest teilweise von der Folgekultur oder einer Zwischenfrucht aufgenommen werden. Bei Schlägen ohne Winterbegrünung (Zwischenfrucht oder Kultur) kann davon ausgegangen werden, dass der Stickstoff durch die gefallenen Winterniederschläge bis zum Frühjahr teilweise in tiefere Bodenschichten verlagert wurde.